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Feindliche Schwestern - Interdependenzen von Theater und Film

Berührungspunkte und gegenseitige Einflussnahme von Theater und Film sind komplex und werden permanent neu justiert. Komplementär zur Tagung „Feindliche Schwestern“ zeigt das Filmfest eine Auswahl zeitgenössischer Filme, die jeweils unterschiedliche Anlehnungen an das Theater vollziehen. Beginnend mit der Dokumentation von Theaterpraxis, etwa in Milo Raus DIE MOSKAUER PROZESSE, erstreckt sich die Filmsektion weiter über die Adaption von Bühnenstoffen so wie etwa durch SAYÔNARA. Verschiedene Register des Schauspiels werden dabei abgedeckt: Von BIRDMANs Starbesetzung über Amateurschauspiel bis hin zu neuartigen Darstellungsweisen durch mechanische Androiden, bringen die Filme unterschiedliche Formen theatraler Performance zusammen. Weiterhin reflektieren die Filme ihr Verhältnis zum Theater auch auf Ebene der Filmästhetik, wenn sie wie MARSEILLE unbewegte Kamerablickpunkte wählen oder wenn Alejandro G. Iñárritus entfesselte Kamera sein Bühnenprogramm in kontinuierlichen Bildsequenzen festhält. In jedem Fall wird das Theater zu etwas Utopischem, mit Hilfe dessen mediale Verhältnisse neuartig zu denken sind.

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