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Die Reihe Neue Deutsche Filme spiegelt seit Jahren mit der Auswahl der aktuellen deutschsprachigen Filme die politischen und gesellschaftlichen Fragen der Zeit. Es zeigt sich, dass gesellschaftliche Themen wie die drängenden Fragen unseres Daseins grenzüberschreitend sind. Die Filme aus dem deutschsprachigen Raum zeigen annähend ähnliche Probleme. In diesem Jahr zieht sich als roter Faden das Thema Menschen in schwierigen Lebenssituationen durch fast alle Handlungen. Das Asylthema steht oft im Mittelpunkt politischer Diskussionen. Entweder aufgrund politischer und gesellschaftlicher Umstände, wie bei SCHWEIZER HELDEN von Peter Luisi. Mit seinem Spielfilm VERFLIXT VERLIEBT gewann der Regisseur 2004 den Wettbewerb „Heinrich“. Oder im historischen Rückblick auf die Zeit der DDR, in der die DESSAU DANCERS gegen den bürokratischen Sozialismus ihren Break Dance setzen. WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK zeigt die Krawalle vor dem Sonnenblumenhaus in Rostock-Lichtenhagen und damit den Spiegel einer Gesellschaft deren Konflikte mit Asylanten 1992 eskalieren. Einen Blick in die menschlichen Abgründe wagt Ulrich Seidels IM KELLER. In seinen dokumentarischen typischen Tableaus zeigt der Filmessay mehrere tragikomische Obsessionen von Menschen und ihren bewohnten Kellern. Auch DAS ZIMMERMÄDCHEN LYNN nimmt die Welt von ‚unten‘ wahr, in dem sie sich unter die Hotelbetten der Gäste legt und so versucht ihre eigene Identität zu finden. Lebensentwürfe werden in NACHTHELLE hinterfragt. Durch Erinnerungen an lang zurück liegende traumatische Ereignisse verschieben sich hier die Realitäten. DAS HOTELZIMMER ist ein Kammerspiel über die Macht des Erinnerns, des Erzählens und die Frage der Identität. In ICH SEH ICH SEH wird die Frage nach der eigenen Identität zur Frage nach dem Urvertrauen, wenn die eigene Familie einen nicht mehr erkennt. Diese existentiellen Fragen konzentrieren sich im Film VON GLÜCKLICHEN SCHAFEN. In einem Strudel aus Wut, Schuld und Verzweiflung sind Mutter und Sohn gezwungen, einander und sich selbst zu vergeben. Dass all dieses nicht nur Fragen der heutigen Zeit sind, zeigt der Film AMOUR FOU, der vom Selbstmord Heinrich von Kleists 1810 handelt. In langen Einstellungen und strengen Bilder erzählt der Film von den Seelennöten der Menschen in den Zeiten der Romantik. Die drei Filme NACHTHELLE, DESSAU DANCERS und WIR SIND JUNG. WIR SIND STARK. sind Teil des KINEMA-Wettbewerbs. Die Reihe Neue Deutsche Filme wird auch in diesem Jahr unterstützt von gaertner datensysteme. (Thorsten Rinke)