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Neo Western

Mit einem besonderen thematischen Schwerpunkt widmet sich das Filmfestival in diesem Jahr der Genrespielart des Neo-Westerns. Einst von New Hollywood Größen wie Sam Peckinpah, Arthur Penn und Robert Altman ins Leben gerufen, haben ihm zuletzt prominente Vertreter wie Tarantino oder die Coen- Brüder zu größerer Popularität verholfen. Kann Peckinpahs brutal-nihilistischer THE WILD BUNCH von 1969 noch als radikaler Abgesang auf den Heldenmythos à la John Wayne gelesen werden, so zeigt die Filmauswahl der Reihe NEO WESTERN mit u.a. drei Debütfilmen, dass gewisse Genrekonventionen jenseits der Grenzen amerikanischer Vergangenheitsbewältigung zu Versatzstücken gemausert haben, welche sich auch bei einer jungen internationalen Filmemachergeneration noch größter Beliebtheit erfreuen. DOGS und COYOTE etwa verlegen den Wilden Westen ins europäische Hinterland, in dem die Helden sich vor Eindringlingen und Enteignung schützen müssen, und in MY SWEET PEPPER LAND und MARLINA – DIE MÖRDERIN IN VIER AKTEN behaupten sich starke Frauen in einem von Gewalt dominierten Patriarchat. DEN MENSCHEN SO FERN lotet die Frage nach Gerechtigkeit und Entscheidungsfreiheit in Kriegszeiten aus.

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