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Interview mit Anthony Bandmann

Die Kooperation mit dem Braunschweig International Film Festival läuft schon seit vielen Jahren. Was bedeutet sie Ihnen?

Das Braunschweiger International Film Festival ist eine Herzensangelegenheit für uns. Wir machen das bereits seit 27 Jahren. Ich bin zwar erst seit 11-12 Jahren dabei, aber ich darf es über genau diese Zeit bereits begleiten und mache das sehr gern. Allein die Kontinuität unseres Engagements über diesen Zeitraum sagt eigentlich alles. Und ich glaube, es macht deutlich, welche Bedeutung das Braunschweig International Film Festival für die Stadt Braunschweig und die Region hat – und ich bin überzeugt, dass das BIFF fest im Braunschweiger Kulturkalender bzw. bei den Braunschweigerinnen und Braunschweigern verankert ist. Ich bin ja sowieso ein Filmfan, deswegen macht es einfach Spaß und Freude – und ich glaube, es tut Braunschweig einfach gut.

Welche Bedeutung nimmt Ihr Engagement hier vor Ort ein? Sie sind ja in vielen Themen aktiv.

 Allerdings. Manchmal stellt man sich das so vor, dass jemand kommt und sagt: „Sag mal, Volkswagen FS könnt Ihr mal hier sponsern oder könnt Ihr da sponsern?“ Oder wir sagen: „Ach komm, ist eine nette Sache, machen wir.“ Wir haben uns natürlich eine Sponsoringstrategie überlegt – und die basiert auf drei Säulen. Die eine ist Sport. Ich glaube jeder Braunschweiger und jede Braunschweigerin weiß, wo wir engagiert sind. Nämlich bei Eintracht Braunschweig und bei den Basketball Löwen. Aber auch da machen wir weit mehr als nur die ganz großen Themen; so haben wir beispielsweise ein tolles Nachwuchsförderprogramm aufgelegt. Das zweite Thema ist Kultur, das Dritte Soziales und Umwelt. Das sind die drei Säulen – und wir schauen natürlich, dass wir alle drei Säulen gleichermaßen gewichten.

Sie haben es vorhin schon angedeutet: Was macht das Braunschweig International Film Festival als Kulturformat aus Ihrer Sicht besonders?

Ich habe ja jetzt selbst schon einige Male dabei sein dürfen und es ist schon beeindruckend, welche Persönlichkeiten wir mit dem Braunschweig International Film Festival bereits nach Braunschweig holen konnten. Ob das eine Senta Berger ist, Mario Adorf, Sebastian Koch…an Brandon Gleeson kann ich mich noch besonders erinnern, da ich ihm einen Preis überreichen durfte und auch ein Riesenfan von ihm bin. Der spielt ja meistens Nebenrollen, aber ich finde den einfach super. Für mich ist das schon so ein kleiner Glamour-Effekt, wenn die dann so eintrudeln. Das gibt Braunschweig einen gewissen Glanz und macht es nochmal zu was ganz Besonderem. Es steckt ja schon im Namen des Festivals das Schlagwort „International“. Was Internationales in Braunschweig zu finden, finde ich dann schon eine besonders schöne Sache.

Gibt es aus den vergangenen Monaten einen Film, der Ihnen besonders hängengeblieben ist?

Ich fliege ja doch relativ viel und bin oft unterwegs. Bei Landstreckenflügen habe ich dann manchmal Zeit, mir einen Film anzuschauen. Jetzt gerade auf dem Rückflug von Washington D.C. nach Frankfurt habe ich den Film „Ein Mann namens Otto“ gesehen. Ein Film mit Tom Hanks…eine Neuverfilmung eines schwedischen Films,  ein bisschen Komödie, ein bisschen emotional, fast schon eine Tragikomödie. Das ist so ein Werk, das hat mich im Flugzeug wirklich berührt.

Welche Filme würden auf Ihrer „ewigen Liste“ ganz vorne stehen?

Einige, aber an erster Stelle sicherlich Braveheart, den ich bestimmt schon 20 Mal gesehen habe. Ich hatte ja gerade schon gesagt, dass ich Brendan Gleeson persönlich kennenlernen durfte. Das ist auch so ein Historienfilm und er ist so ein bisschen der Underdog, jemand der für seine Sache einsteht. Den gucke ich auch immer wieder gerne.

Wir haben ja bereits über das Thema Kulturformate in der Region und Kulturförderung gesprochen. Abgesehen von denen, die alle schon laufen, die auf der Straße sind, was könnte unserer Region noch guttun?

Ich glaube das Thema Kultur ist sehr wichtig, insbesondere für junge Menschen. Da kann man noch einiges machen, dort liegen noch Potentiale. Kino oder das Filmgenre können dabei eine wertvolle Rolle spielen. Das schätze ich auch am Braunschweiger International Film Festival, dass es da auch um kleinere Filme geht, die sozialkritische und gesellschaftskritische Themen behandeln. Ich glaube, über so ein Format junge Menschen aus dem Mainstreamkino rauszuführen an etwas, was abseits dieser reinen Unterhaltungspfade verläuft, das lohnt sich.