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Beyond: War on Everyone

Mit „Beyond“ startete das Filmfestival 2015 ein Programm, das sich zu einem aufregenden neuen Kino bekennt, Risiken eingeht und Experimente wagt. Erstmals vergibt das Festival in diesem Jahr den „Schwarzen Löwen“. Den mit 2.500 Euro dotierten Preis verleiht eine dreiköpfige Jury für den besten Film der Reihe. Den Preis ermöglicht der Hauptsponsor des Festivals Volkswagen Financial Services. Nachdem im vergangenen Jahr mit „Beyond: Love“ Veränderungen im Liebes-Kosmos untersucht wurden, wird in diesem Jahr unter dem Titel „War on everyone“ verhandelt, was geschieht, wenn der Einzelne übermächtigen Kräften gegenübersteht. Folgerichtig reduzieren die Filme Perspektiven, Raum, Zahl der Protagonisten: Bei AMBULANCE ist es ein Krankenwagen, aus dem heraus der Krieg zwischen Hamas und Israel beobachtet wird. CLASH verlässt nie die 8 m² eines Polizei-LKWs. Bei KOLLEKTOR ist es ein einzelner Mann in seinem Zimmer, der sich retten muss. Es sind sozialdramatische Umstände, Spiegelungen der aktuellen Brüche innerhalb der westlichen oder der muslimischen Welt, die zum Startpunkt von Filmen werden, die dann über die Konventionen des Arthouse-Sozialdramas hinauswachsen. So entstehen ganz eigene Genre-Mischformen, die zu sehr eindrücklichen, fast körperlich-unmittelbaren Erfahrungen führen – wie der außer Konkurrenz laufende, mit GoPro-Kameras aus Ego-Shooter-Perspektive gefilmte HARDCORE HENRY.

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