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„Spät-Vorstellung“ 30 Jahre danach – Wende Flicks und mehr

33. Braunschweiger Filmfestival erinnert mit Filmreihe, Theaterstück und Fotoausstellung an die Wendezeit aus der ostdeutschen Perspektive

1989 präsentierte das Filmfest „Filme aus der DDR“ – eine Werkschau des DEFA-Regisseurs Roland Gräf. Am 9. November 1989 erlebte er als Gast des Filmfests, zusammen mit seiner Frau, der Dramaturgin Christel Gräf, und der Schauspielerin Jutta Wachowiak, die Öffnung der Mauer in Braunschweig. 30 Jahre danach beleuchtet das Filmfestival mit einem mehrteiligen Projekt dieses historische Ereignis: mit dem Fokus auf die letzte Generation der DEFA-Regisseur*innen und Schauspieler*innen.

Das 33. Internationale Filmfestival Braunschweig  (19. - 24. November 2019) zeigt sechs Filme und ein Kurzfilmprogramm aus den Jahren 1982-2018 – von Roland Gräfs „Märkischen Forschungen“ bis Andreas Dresens „Gundermann“. Im Braunschweigischen Landesmuseum präsentiert das Festival ab dem 9. November die Fotoausstellung „My LAST PICTURE SHOW“ mit Arbeiten des Regisseurs und Kameramanns Roland Gräf.

Bereits am 1. und 2. November jeweils ab 19:00 Uhr ist die Schauspielerin Jutta Wachowiak mit dem Stück „Jutta Wachowiak erzählt Jurassic Park“ am Staatstheater Braunschweig im Haus 3 zu Gast.

Die Veranstaltungsreihe „Spät-Vorstellung“ endet mit dem Abschlussgespräch „Dann kam die „Wende“ – alles wurde anders“ am 24. November um 15 Uhr im LOT-Theater. Über ihre Erfahrungen im Vereinigungsprozess sprechen Regisseurin Helke Misselwitz, Regisseur Andreas Kleinert und Ralf Schenk, Vorsitzender der DEFA-Stiftung. Es moderiert Filmwissenschaftlerin Cornelia Klauß.

Beim Projekt „Spät-Vorstellung 30 Jahre danach“  kommen diejenigen zu Wort, die in der sogenannten Wendezeit kaum gehört wurden, weil die westliche Perspektive dominierte. Wie war das Leben in der DDR über den reflexartig wiederholten Dreiklang – Stasi, Diktatur, Unrechtsstaat – hinaus und was wollten die Menschen in der DDR verändern? Wie waren ihre Erfahrungen im Vereinigungsprozess? Das Projekt soll hier einen Beitrag für ein differenzierteres Bild leisten.

Eine Fotoausstellung mit Bildern von Roland Gräf, ein Theaterstück mit Jutta Wachowiak und ausgewählte Filme – vorwiegend DEFA Produktionen – reflektieren eine Zeit vor und kurz nach 1989 und weisen über den historischen Moment hinaus – zurück und nach vorn.

Broschüre zur Reihe zum Download


Die Filme der Retrospektive:

MÄRKISCHE FORSCHUNGEN, DDR 1982, 96 Min., Regie: Roland Gräf
Mi, 20.11. | 17:00 Uhr | Astor Filmtheater

BERLIN-PRENZLAUER BERG Begegnungen zwischen dem 1. Mai und dem 1. Juli 1990
DDR 1990, Dokumentarfilm, Regie: Petra Tschörtner | 80 Min., s/w, OmeU
Fr, 22.11. | 21:00 Uhr | Universum

LETZTES AUS DER DaDaeR, DDR 1990, Regie: Jörg Fot, 86 Min., Farbe
Do, 21.11. | 17:00 Uhr | Universum

WINTER ADÉ, DDR 1988, Dokumentarfilm, Regie: Helke Misselwit, 116 Min., s/w
Sa, 23.11. | 14:15 Uhr | Universum

WEGE IN DIE NACHT Deutschland 1998/99, Regie: Andreas Kleine | 96 Min., s/w
Sa, 23.11. | 16:45 Uhr | Universum

GUNDERMANN Deutschland 2018, Regie: Andreas Dresen, h | 127 Min., Farbe
So, 24.11. | 12:45 Uhr | LOT Theater

Kurzfilmprogramm mit
DIE FLUT (DDR 1986), Regie: Lutz Dammbeck , 10 Min., Farbe, Animationsfilm,
KEHRAUS (D 1990), Regie: Gerd Kroske, 29 Min., s/w, Dokumentarfilm,
TUBA WA DUO (DDR 1989), Regie: Jörg Foth, 12 Min., Farbe, Dokumentarfilm
TANGO TRAUM, (DDR 1985), Regie: Helke Misselwitz, 20 Min., Farbe, Dokumentarfilm, DAS FREIE ORCHESTER, (DDR 1988), Regie: Petra Tschörtner, 17 Min., Dokumentarfilm, DIE LÖSUNG (DDR1987), Regie: Sieglinde Hamacher, 4 Min., Farbe, Animationsfilm
Di, 19.11. | 16:45 Uhr | Universum 2

Fotoausstellung „My LAST PICTURE SHOW“
Eröffnung am 9.11.2019, 19:00 Uhr, Braunschweigischen Landesmuseum, Burgplatz 1.
Es begrüßen Dr. Heike Pöppelmann (Direktorin Braunschweigisches Landesmuseum), Peter Wentzler, Marit Vahjen (Filmfestival Braunschweig). Einführung: Prof. Dr. Rudolf Jürschik (Filmwissenschaftler / Chef-Dramaturg DEFA Studio für Spielfilme)

Im Anschluss ca. 20:00 Uhr Film: BANKETT FÜR ACHILLES, DEFA Studio für Spielfilme 1975, Regie: Roland Gräf.                  

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