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Nicolas Rey Retrospektive

In Kooperation mit der Hochschule für Bildenden Künste Braunschweig (HBK). Nicolas Rey (1968) ist ein veritables Phänomen des Weltkinos: Ein Avantgardefilmemacher, dessen Werke sich auf eine formal klug-kongeniale Weise mit politischen Fragen beschäftigen – das jedoch niemals sauertöpfisch-besserwisserisch, sondern stets mit einer schönen Ironie und Launigkeit. Seine ersten Film-Versuche entstehen 1993; die früheste Arbeit, welche er zeigt, vollendete er drei Jahre drauf (Terminus for you); sein erstes Hauptwerk, der essayistische Reisefilm Les Soviets plus l’électricité, erlebt 2001 seine Uraufführung. Von den Erinnerungen und Utopien des Kommunismus führt ein direkter Weg zur Geschichte des Kapitals: Schuss! (2005), dessen vielteilig-mosaikgleiche Struktur das direkte Gegenteil ist zu der schlicht-konzisen Art, wie der Vorgänger einer Route folgt. Mit anders, Molussien (für dessen Realisierung Rey extra Deutsch lernte!) folgt eine Art Synthese dieser beiden Werke: Ein Mosaik, dessen Form sich bei jeder Vorführung ändert (die neun Akte des Films können in beliebiger Reihe gezeigt werden), das sich aber in jeder Abfolge-Form als geradlinige Erzählung eines Erkenntnisprozeß’ erweist. Selten war Kino schöner und klüger als bei Nicolas Rey! Im Rahmen der Nicolas Rey Retrospektive findet in Zusammenarbeit mit der Filmklasse der HBK Braunschweig auch ein dreitägiger Hands-On-Workshop für Studierende der HBK statt.

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