Braunschweiger Filmpreis (Preis für Schauspielnachwuchs)

Der "Braunschweiger Filmpreis"  (seit 2018) wird von 24 Braunschweiger*innen aus der Stadtgesellschaft an die/den besten Nachwuchsschauspieler*In aus dem deutschprachigem Raum verliehen.Er wird mit einem Preisgeld von 5.000 Euro prämiert.

Die Gewinner*innen

2022: Pablo Caprez für seine Rolle in SOUL OF A BEAST

SOUL OF A BEAST

In einer flirrenden Sommernacht ziehen der 19-jährige Vater Gabriel, sein bester Freund Joel und dessen Freundin Corey durch die Straßen. Bei einem Einbruch in den Zoo entwickelt sich eine spannungsvolle Nähe zwischen Gabriel und Corey. Doch die Freiheit der rauschhaften Nacht bleibt nicht ohne Folgen. Pumas und Giraffen sind entflohen und versetzen die Stadt in Aufruhr. Und auch Gabriels Leben gerät aus den Fugen. Zwischen väterlicher Verantwortung und der eigenen Leidenschaft sucht er den richtigen Weg. SOUL OF A BEAST entfesselt einen Sturm magischer Bilder, die vom Zwiespalt zwischen Traum und Realität, von Schmerz und Liebe erzählen. Narration löst sich auf und wird zu Fantasie.

Biografie Regie:Lorenz Merz, 1981 in Zürich geboren, setzte sich mit Musik, Malerei und Fotografie auseinander, bevor er im Film das Medium seines inneren Ausdrucks fand. Filmstudium in Zürich und Buenos Aires. Merz kreiert Filme in den Gewerken Regie, Drehbuch und Kamera.

 

JURY-STATEMENT zu PABLO CAPREZ

SOUL OF A BEAST zieht uns mit seinem Setting, der wilden, apokalyptischen Abseite von Zürich und mit seinen wundervollen Schauspielern, allen voran PABLO CAPREZ, ganz und gar in den Bann.
In zügelloser Gier nach Leben verliebt sich der junge Vater GABRIEL in die Freundin seines besten Freundes.

PABLO nimmt uns durch seine unglaubliche Intensität mit auf eine atemberaubende Reise durch GABRIELS Höllentrip.
Wir dürfen ihm in jeder Sekunde fasziniert dabei zuschauen, wie er mit Hingabe, Geschwindigkeit und Solidarität den anderen Figuren gegenüber seiner Rolle folgt; körperlich und seelisch!


Dabei lässt er nie, ganz gleich in welchem Zustand er sich befindet, die unbedingte und ungebrochen zärtliche Fürsorge für seinen kleinen, geliebten Sohn JAMY außer Acht.
PABLO CAPREZ lässt uns in jedem Moment tief in seine Seele schauen, gibt sich ganz und gar der Rolle hin. Wir sehen hier: Sturm und Drang, Liebe und Zärtlichkeit, Sucht, Verzweiflung und Freude! Alles dürfen wir hautnah miterleben! Dieser rebellische GABRIEL ist eine Wucht und muss ausgezeichnet werden!


Lieber PABLO, da jede Pore deines Körpers mit dieser Rolle angefüllt zu sein scheint, hast Du uns, die Jury, von der ersten Sekunde an in einen unwiderstehlichen Sog gezogen.
Wir gratulieren Dir von ganzem Herzen zu dieser fantastischen Leistung und sagen:
Herzlichen Glückwunsch zur Verleihung des diesjährigen Braunschweiger Filmpreises als bester Nachwuchsschauspieler!

Die Jury 2022

Bibiana Beglau

Seit dem Beginn ihrer Karriere arbeitet Bibiana Beglau mit Regisseuren, die das Theater und den Film der Gegenwart prägen. So spielte sie wiederholt unter der Leitung von Christoph Schlingensief, Dimiter Gotscheff, Einar Schleef, Frank Castorf, Luk Perceval, Martin Kušej, Sebastian Nübling und Thomas Ostermeier bevor sie nationale Berühmtheit und internationale Anerkennung mit ihrer Hauptrolle in Volker Schlöndorffs Spielfilm 'Die Stille nach dem Schuss' erlangte. Sie ist 2014 von Theater heute zur 'Schauspielerin des Jahres 2014' gewählt und 2015 für ihre besondere schauspielerische Leistung mit dem Deutschen Theaterpreis Der Faust ausgezeichnet worden. Bibiana Beglau ist Mitglied der Akademie der Künste als auch der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Sabine Weimann

Abitur in Hamburg. Aufgewachsen in Köln und Aachen. Studium an der FU Berlin. Sabine Weimann blickt zurück auf 30 Jahre Berufserfahrung im Casting-Bereich für Film und Fernsehen. In dieser Zeit initiierte sie zwei neue Castingabteilung für die UFA, inklusive Teambildung und - leitung. Projekte, an denen Sie mitgearbeitet hat, waren All You Need, Bonusfamilie, Meine Tochter Helen, Hinter Gittern, Soko Wismar, Tatort, Rudi Dutschke, die Ungehorsame, die Schatzinsel etc.

Klaus Buhlmann

Einer der Stifter des Preises. Klaus Buhlmann wurde in Braunschweig geboren. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei der Braunschweiger Zeitung und wechselte später zur Polizei Niedersachsens. Dort war er viele Jahre als Dezernatsleiter und Sprecher der Polizeidirektion Braunschweig tätig. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand widmet er sich mit Begeisterung seiner Theater- und Filmleidenschaft.

2021: Sara Fazilat für ihre Rolle in NICO

NICO

Die Deutsch-Perserin NICO wird Opfer eines rassistischen Überfalls und dabei schwer verletzt. Das verändert die selbstbewusste, fröhliche junge Frau. Sie schottet sich mehr und mehr ab, bis sie erkennt, dass sie einen Weg zurück ins Leben und raus aus der Opferrolle finden muss. Durch Karatestunden gewinnt sie wieder an innerer Stärke, jedoch läuft das neu gewonnene Machtgefühl schnell aus dem Ruder.

Biografie Regie:1984 in Haan geboren, als Kamerafrau und Editorin tätig. 2014 nach mehreren Kurz- und Dokumentarfilmen Filmregiestudium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin, welches sie 2021 mit ihrem Abschlussfilm und erstem Langfilm NICO beendete. 

 

JURY-STATEMENT zu SARA FAZILAT

Mit einer uns in den Bann ziehenden Kraft und mit deiner Präsenz überzeugst Du, Sara, uns in jeder Phase des oft dokumentarisch anmutenden Dramas in der Darstellung der Nico. Wahrhaftig zeigst du die Titelfigur in allen emotionalen Facetten: Angefangen von einer unbeschwerten Fröhlichkeit, liebevoller Fürsorglichkeit, später im Schmerz, drängender Ratlosigkeit und einer großzügig einsehbaren Verwundbarkeit, in ihrem unbändigen Gerechtigkeitszorn. 

Die unbedingte Entschlossenheit mit der du im Kampfsporttraining deine Figur Nico verteidigst, ja mit ihr verschmilzt, hat uns überwältigt und von deinem vollen emotionalen und körperlichen Einsatz für die Rolle überzeugt. Wir erhoffen uns noch viele Filme mit dir und dir auf deinem spannenden Weg nur das Beste

Die Jury 2021

Jasmin Tabatabai

Deutsche Schauspielerin und Jazz-Sängerin mit iranischen Wurzeln. Bekannt geworden durch die Hauptrolle in BANDITS (1997), für den sie auch einen Großteil des Soundtracks komponierte.

Klaus Buhlmann

Einer der Stifter des Preises. Klaus Buhlmann wurde in Braunschweig geboren. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei der Braunschweiger Zeitung und wechselte später zur Polizei Niedersachsens. Dort war er viele Jahre als Dezernatsleiter und Sprecher der Polizeidirektion Braunschweig tätig. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand widmet er sich mit Begeisterung seiner Theater- und Filmleidenschaft.

Tucké Royale

Studium an der HfS Ernst Busch und Arbeit als Schauspieler, Autor und Regisseur an Stadt- und Freien Theatern wie Maxim Gorki Theater, Volksbühne, HAU, Theater Bremen, Kampnagel.

2020: Tucké Royale für seine Rolle in NEUBAU

Statement der Jury:
"NEUBAU ist ein queeres uckermärkisches Gesamtkunstwerk. In ruhigen minimalistischen Einstellungen liegt die besondere Kraft dieses Films von gesellschaftlicher Relevanz. Berherrscht von Pflicht- und liebendem Mitgefühl spiegelt die Hauptfigur Markus oft große Traurigkeit und Melancholie, wenn er die Sehnsucht nach Zugehörigkeit und freier Entfaltung seines Lebensgefühls in Tagträumen auslebt.

Tucké Royale gelingt es, Markus glaubwürdig mit einer großen Gelassenheit auszustatten, die uns gefangen nimmt und eine Empathie erzeugt, die noch lange nachwirkt.

Wir sind uns einig: Bitte mach weiterhin Filme Tucké! Bussi, die Jury "Braunschweiger Filmpreis" 2020 <3"

Hier Tuckés Videobotschaft


Die Jury 2020

Die Online-Jury bildeten (im Uhrzeigersinn):

- Klaus Buhlmann

- Anna Suk

- Julius Feldmeier

- Karina Gauerhof, Programmerin Filmfestival

Klaus Buhlmann
Stifter

Wurde in Braunschweig geboren. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei der Braunschweiger Zeitung und wechselte später zur Polizei Niedersachsens. Dort war er viele Jahre als Dezernatsleiter und Sprecher der Polizeidirektion Braunschweig tätig. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand widmet er sich mit Begeisterung seiner Theater- und Filmleidenschaft.

Julius Feldmeier
Schauspieler

Julius Feldmeier (*1987) wurde durch Katrin Gebbes Debütfilm, TORE TANZT, bekannt und erhielt für seine Rolle den Deutschen Schauspielpreis 2014. Seitdem ist er in Filmen und Serien zu sehen, die international Erfolge feiern, darunter BABYLON BERLIN, LOU ANDREAS-SALOMÉ, AXOLOTL OVERKILL und MEIN ENDE. DEIN ANFANG.

Anna Suk
Schauspielerin

1994 in Wien geboren, ist eine mehrfach ausgezeichnete österreichische Schauspielerin und ehemalige Braunschweiger Filmpreisträgerin. Bekannt aus WANNABE von Jannis Lenz, COPS von Stefan A. Lukacs, sowie FREIGANG von Sebastian Schmidl & Martin Winter.

2019: MAX HUBACHER für seine Rolle in "Der Läufer"

Begründung der Jury:

Jonas ist Koch, er trainiert für Olympia und hat eine Freundin. Mit ihr sucht er eine Wohnung. Er liebt seine Arbeit und seinen Sport. Auf den ersten Blick klingt das nach einem recht geordneten Leben. Doch das Trauma, das der Tod seines Bruders in ihm auslöst, lässt den eigentlich schüchternen und von seinem Umfeld geliebten jungen Mann zu einem raubenden, gewalttätigen und schließlich mordenden Täter werden. 

MAX HUBACHER spielt diese komplexe Figur in einer Intensität und Ruhe, dass es einem fast die Sprache verschlägt.

Meist sehen wir ihn allein, in langen Szenen und nonverbal. Doch man wagt nicht eine Sekunde den Blick von Max Hubacher abzuwenden, da stets etwas passiert, er stets unter Strom steht. Nie ist sein Spiel prätentiös, nie ist etwas zu viel, nie kommen Zweifel auf an seiner inneren Zerrissenheit und Leere, seiner Liebe und seinem Schmerz. In dieser körperlichen Tour de Force leiden und laufen wir mit ihm die endlosen Kilometer in denen er auf Erlösung hofft. Und wir hoffen für ihn mit. Wollen ihn in die Arme nehmen, ihn trösten.

Sehr dosiert und mit hoher Sensibilität spielt Max Hubacher den zunehmenden Verlust jeglicher Kontrolle über sein Handeln und seinen Kampf dagegen. Das Monster, das er hier mit zutiefst menschlichen Zügen gezeichnet hat, lässt den Zuschauer - weit über den Film hinaus - lange nicht los.

Es ist uns eine Freude, den „Braunschweiger Filmpreis 2019“ an Max Hubacher zu überreichen. 

2018: ANNA SUK für ihre Rolle in "Cops"

Begründung der Jury:

Das große Talent dieser Schauspielerin zeigt sich unter anderem darin, dass sie ihre Nebenrolle als Hauptrolle begreift. In jedem Moment ihres Spiels lässt sie uns uneingeschränkt an ihrem emotionalen Wandel teilhaben. Bereits in der ersten Szene zeigt sie die Welt einer einst schönen und gesunden Beziehung samt Vorahnung der Veränderung des Protagonisten. Die Bewunderung gegenüber ihrem Freund scheint durch und findet im Verlauf des Films eine Entwicklung – vom Zweifel bis zur Ohnmacht endend im Einstehen für sich selbst.

Die Jury 2018

Luise Brinkmann

Brinkmann studierte bis 2016 Regie an der IFS internationale filmschule köln. Ihr Abschlussfilm und erster Spielfilm BEAT BEAT HEART (2016) wurde nach seiner Premiere auf dem Filmfest München 2016 ausgezeichnet und war im selben Jahr Teil der Nominierten in der Reihe „Neue Deutsche Filme“ in Braunschweig.

Klaus Buhlmann

Wurde in Braunschweig geboren. Seinen beruflichen Werdegang begann er bei der Braunschweiger Zeitung und wechselte später zur Polizei Niedersachsens. Dort war er viele Jahre als Dezernatsleiter und Sprecher der Polizeidirektion Braunschweig tätig. Seit seinem Eintritt in den Ruhestand widmet er sich mit Begeisterung seiner Theater- und Filmleidenschaft..

Karsten Mielke

Karsten Antonio Mielke, 1977 in Recife, Brasilien, geboren, wuchs in Schleswig-Holstein auf. Nach einigen Reisen durch Europa zog er mit Anfang zwanzig nach Berlin, wo er Schauspielunterricht bei Larry Moss, Giles Foreman und Mike Bernardin nahm. Er spielte die männliche Hauptrolle im international ausgezeichneten Kinofilm DIE TOCHTER von Mascha Schilinski, der seine Weltpremiere bei der Berlinale 2017 feierte.

Franziska Pohlmann

Spielfilmdebüt DIE KRONE VON ARKUS. Filmmusikaufnahmen mit dem Orchester Babelsberg. Nominierung für den Deutschen Regiepreis Metropolis 2015 in der Kategorie Beste Regie Kinder-/Jugendfilm vom Bundesverband Regie. 2016 Regisseurin für das SZ-Magazin zum vierten Jahr des NSU-Protokolls. 2017 & 2018 Regisseurin für die Kinderserie SCHLOSS EINSTEIN. Komponistin und Dirigentin für diverse Chor-, Theater- und Filmproduktionen.