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Braunschweiger Kulturnacht: Filmfestival zeigt Kurzfilme aus der Region

Die Braunschweiger Innenstadt wird für einen Abend zur Bühne – am Samstag, den 17. Juni, findet die 14. Braunschweiger Kulturnacht statt. In diesem Rahmen zeigt das Braunschweig International Film Festival (BIFF) im ASTOR Filmtheater ein Kurzfilmprogramm aus acht Filmen regionaler Nachwuchstalente.

 

Kunst und Kultur an unterschiedlichen Orten der Innenstadt erkunden und genießen – das steht bei der 14. Braunschweiger Kulturnacht im Fokus. Am Samstag, 17. Juni 2023 präsentieren zahlreiche Künstler:innen, Gruppen und Vereine in der Braunschweiger Innenstadt ein vielfältiges Kulturprogramm. Das BIFF mischt auch in diesem Jahr wieder mit: Im ASTOR Filmtheater zeigt das Filmfestival das unterhaltsame Kurzfilmprogramm NORD SHORTS 2023.

 

Junge Nachwuchstalente fördern

Gezeigt werden acht neue Kurzfilme von Nachwuchsfilmschaffenden aus Niedersachsen, die in Kooperation mit den Hochschulen in Hannover, Hildesheim, Braunschweig und Salzgitter gedreht wurden. Entstanden sind diese im Rahmen des cast&cut-Stipendiums der Stiftung Kulturregion Hannover und der nordmedia.

„Den Filmnachwuchs zu fördern ist für uns beim BIFF schon lange eine Herzensangelegenheit. Auf regionale Filmschaffende richten wir unser Spotlight jährlich auch mit der Heimspiel-Reihe. Nun freuen wir uns besonders, die Arbeiten der regionalen Studierenden bei der Braunschweiger Kulturnacht zu präsentieren und ihnen damit eine Plattform zu bieten“, sagt Karina Gauerhof, Co-Festivalleitung und Leitung des Festivalprogramms.

 

Filmische Vielfalt des Nordens

Die acht Kurzfilme zeigen die Vielfalt filmischer Produktionen aus dem Norden. Die Filme begeistern, inspirieren, machen nachdenklich, können aber auch irritieren. Es geht um Tradition und Tabubrüche, fantastische Welten, die Probleme von Robotern im Alltag, Erinnerungen an Verluste, Auseinandersetzungen zwischen den Generationen und die erste Liebe.

Das Kurzfilmprogramm hat eine Länge von knapp 90 Minuten und wurde vom Film & Medienbüro Niedersachsen zusammengestellt. Start ist um 20:30 Uhr im ASTOR Filmtheater in Braunschweig.

Über die Kurzfilme

EAT YOUR RICE

D 2021, 6 Min., Regie: Raka Suwandhi, Dimas Suwandhi

Im Indonesischen gibt es ein Sprichwort: “Iss deinen Reis, sonst wird er weinen.” Doch der junge Mann isst lieber gegrillte Chickenwings und verschmäht den Reis. Und es kommt, wie es kommen muss. Der mit Liebe und Zeit gekochte Reis tritt an gegen die schnell und einfach gemachten Wings. Tradition gegen Moderne. EAT YOUR RICE versucht eine Brücke zwischen diesen beiden Welten zu schlagen und reizt dabei die Grenze zwischen Komödie und Horror gekonnt aus.

NOCTUIDAE

D 2021, 23 Min., Buch, Regie, Produktion, Schnitt: Alexandra Mauritz

Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH

Eine Schneiderin erhält einen seltsamen Auftrag: Sie soll einen Umhang nähen, nur aus den Flügeln von Nachtfaltern. Mühsam entsteht ein Werk von zerbrechlicher Schönheit und mit ihm ein zartes Band zwischen zwei einsamen Seelen. Doch kaum ist die Arbeit vollendet, verschwindet ihr Auftraggeber. Auf der Suche nach ihm entdeckt sie sein Geheimnis: Der Mantel birgt eine letzte Hoffnung − die Flucht in die Freiheit des Mondlichts.

Ist es möglich, den künstlichen Lichtern der Welt zu entkommen? Oder ist ihr Auftraggeber ein Spinner, verrückt genug, sich in den Tod zu stürzen − für eine bloße Fantasie? Die Schneiderin findet keine Ruhe. Sie folgt dem Ruf seines Traums und näht einen neuen Mantel für sich selbst.

ENJOY YOUR BREAKFAST

D 2021, 3 Min., Animation und Regie: Danny Seggelke

3D-Animationsfilm. Auch Roboterkind wollen frühstücken. Und wenn die Packung mit den Cerealien leer ist, muss man schon Tricks anwenden, um den Magen voll zu kriegen.

TOMATOES

D 2021, 2 Min., Regie: Takashi Kunimoto

Der Film beschäftigt sich mit dem Tod eines geliebten Menschen und dem Was-wäre-wenn-Gedankenspiel, das mit solch einem Verlust oft einhergeht. Wir sehen eine Tomate und hören, was eine alte Dame darüber denkt, dass sie erinnert, wen sie verloren hat. Sie erzählt von den Tomaten in ihrem Garten und dass sie an einem verhängnisvollen Tag noch nicht reif waren.

FREDDA MEYER

D 2021, 20 min., Regie und Produktion: werkgruppe2 - Silke Merzhäuser, Julia Roesler

Förderung: nordmedia - Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH, HessenFilm und Medien GmbH, FFA – Filmförderanstalt, Stadt Göttingen

Katharina ist der Klinikclown Fredda Meyer. Bei der Arbeit im Kinderkrankenhaus ist ihr Moritz, ein an Krebs erkrankter zwölfjähriger Junge, ans Herz gewachsen. Moritz wird bald sterben. Fredda bleibt und ist da für die Eltern, für die Pfleger, für die Reinigungskraft und für Moritz. Sie macht Späße, wenn keiner mehr lachen kann. Sie weint Clownstränen, wenn alle erstarrt sind. Sie singt, wenn alle verstummen. Fredda bricht die Tabus und Konventionen unseres Umgangs mit dem Sterben.

LIEBER PAPA, DEINE TOCHTER

D 2021, 17 min., Regie: Karoline Rößler

Der Film wird in einem ungewöhnlichen Setting erzählt: Plattform des Films ist der Desktop der Filmemacherin, auf dem sie E-Mails an ihren Vater schreibt. Es hat einen Konflikt, einen Streit gegeben und die Tochter sucht nun wieder das Gespräch. Es geht um soziale Gerechtigkeit, Chancengleichheit und darum, wie zwei Generationen das Gleiche wollen und doch nicht zusammenkommen. Der Film ist ein Versuch herauszufinden, wie wir miteinander reden und wie wir miteinander reden müssen.

EIN ECHT DEUTSCHER AUSFLUG

D 2021, 15 min., Regie: Dolunay Gördüm

Förderung: cast&cut-Stipendium

Der achtjährige Ilkay lebt in der Türkei. Als er seinen deutschen Opa Karl-Heinz besucht, versucht dieser ihn zu „zivilisieren“, indem er mit ihm einen echt deutschen Ausflug unternimmt. Die Liste der Zielorte ist übertrieben lang, doch wenn Ilkay die Anerkennung von seinem Opa haben will, muss er mitziehen, egal was passiert.

HEY

D 2021, 4 min., Regie: Maraia Jakimov

Die kleine Liebesgeschichte beschreibt das zögerliche Herantasten zweier Schüler*innen. Das warme Gefühl im Bauch, was man zunächst leugnet, die erste Kontaktaufnahme, die man zuvor ein Dutzend Mal im Kopf durchgegangen ist und der Moment in dem man sich endlich traut.