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Braunschweiger Filmfestival verleiht „Weißen Löwen“ an Irmin Schmidt

Das Internationale Filmfestival Braunschweig verleiht den „Weißen Löwen“, die Auszeichnung für das Lebenswerk eines bedeutenden zeitgenössischen Filmkomponisten, an Irmin Schmidt.
Der Gründer der legendären Band CAN präsentiert in Braunschweig am Mittwoch, 7. November die Filmmusiksuite „CAN-DIALOGUE for large orchestra“ mit dem Braunschweiger Staatsorchester in deutscher Erstaufführung. Am Donnerstag, 8. November stellt Schmidt im Gespräch mit Prof. Dietmar Elflein seinen musikalischen und filmischen Werdegang im Musiksaal der TU Braunschweig vor. Das Festival ehrt den Komponisten darüber hinaus mit einer Retrospektive aus zehn Filmen aus den Jahren 1970 bis 2013.
Irmin Schmidt wird den „Weißen Löwen“ auf der Preisverleihung am 10. November um 19:00 Uhr im Großen Haus des Braunschweiger Staatstheaters persönlich entgegen nehmen.


Irmin Schmidt, geboren 1937 in Berlin, hat sich immer wieder neu erfunden und weiterentwickelt. Er lernt zunächst Klavier, wird Klavierlehrer, studiert bei Ligeti und Stockhausen, komponiert für Theater und Ballett, feiert Erfolge als Dirigent. 1967 wird er zum Internationalen Dirigentenwettbewerb nach New York eingeladen.

Dort begegnet er Velvet Underground, Terry Riley, Steve Reich und John Cale. Zurückgekehrt sucht er nach neuen Wegen und gründet 1968 CAN, die eine der wichtigsten deutschen Bands werden. Bowie, Radiohead, Sonic Youth, Portishead sind ohne CAN „nicht denkbar“, sagt Regisseur Wim Wenders. Nach CAN schafft Schmidt u.a. zwölf Soloalben, die Oper „Gormenghast“ und 80 Filmmusiken.

Dabei nimmt er großen Einfluss auf die Entwicklung der Filmmusik in Deutschland: Er arbeitet als  einer der ersten mit Improvisation, setzt Geräusche, Klangmanipulation, elektronische Sounds und Weltmusikelemente ein. Legendär sind die Gruppenimprovisationen von CAN, bei denen nur
Schmidt den Film kennt und dem Rest der Band Handlung und Stimmungen beschreibt. Schmidt wird mit dem Echo, dem Ehrenpreis von SoundTrack_Cologne und dem französischen Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet.

Die Filme der Retrospektive:
- „Deadlock“, Regie: Roland Klick, Deutschland 1970, 88 Min.
- „Ein großer blauer Vogel“, Regie: Thomas Schamoni, Deutschland/Italien 1970, 88 Min.
- „Messer im Kopf“, Regie: Reinhard Hauff, Deutschland 1978, 108 Min.
- „Mord in Eberswalde“, Regie: Stephan Wagner, Deutschland 2013, 87 Min.
- „Palermo Shooting“, Regie: Wim Wenders, D7F/I 2008, 104 Min.
- „Schneeland“, Regie: Hans W. Geissendörfer, Schwedden/Deutschland 2004,145 Min.
- „Tatort:  Tote Taube in der Beethovenstraße“, Regie: Samuel Fuller, Deutschland 1974, 89 Min.
- „Rote Erde“, Regie: Klaus Emmerich, Deutschland 1983, 150 Min.


Die Retrospektive Irmin Schmidt wird unterstützt von
 

Die Pressemitteilung zum Download.

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